Mehr als eine Million Menschen sind vergangenes Jahr wieder mit den historischen Dampfloks durch den Harz gefahren. Aber hohe Kosten dämpfen die Euphorie. Es gibt aber möglicherweise Lösungen.
Wernigerode. Bei den Harzer Schmalspurbahnen (HSB) sind im vergangenen Jahr erneut mehr Fahrgäste in den traditionsreichen Zügen verzeichnet worden. Mit 1,14 Millionen Reisenden seien 2024 sechs Prozent mehr Menschen mitgefahren als im Vorjahr, teilten die HSB mit. Der Umsatz stieg demnach mit rund 15,5 Millionen Euro auf einen neuen Höchstwert. Allerdings habe dem Fahrgast- und Umsatzplus auch ein deutlicher Dämpfer gegenübergestanden. Sorge bereitet dem Unternehmen vor allem der hohe Kostenanstieg bei Energie, Personal und Fahrzeugen. Durch erhöhte Zahlungen der Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der kommunalen Gesellschafter seien die erheblich gestiegenen Ausgaben zwar aufgefangen worden, dennoch sei man strategisch gefordert, sagte Geschäftsführerin Karin Müller. «Wir müssen uns mit dem Ziel einer Kostenbegrenzung langfristig neu aufstellen.» Derzeit werde an einem Konzept für die zukünftige Entwicklung der HSB gearbeitet. Unter anderem gehe es um mögliche Anpassungen bei den Fahrplänen, eine angepasste Organisationsstruktur und die Erarbeitung eines Fahrzeugkonzepts mit Berücksichtigung alternativer Antriebe. Die bei Touristen beliebten Züge werden überwiegend mit Kohle befeuert. Das Streckennetz umfasst 140,4 Kilometer und reicht bis nach Thüringen. Ein Schritt bei den Plänen ist auch die touristische Aufwertung des Brockens. Mit rund 507.000 Fahrgästen war die Strecke zum Brocken im vergangenen Jahr weiterhin der meistbefahrene Streckenabschnitt. Anfang des Monats hatte der Landkreis Harz große Teile der Brockenkuppe übernommen und will diese jetzt touristisch weiterentwickeln. Dabei gehe es auch um die Zukunft der Schmalspurbahnen, sagte Landrat Thomas Balcerowski (CDU) damals.Alternative Antriebe für historische Dampfloks
(dpa)
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten