Erfurt: Derzeit sind die Saatgutexperten der Landesforstanstalt viel im Wald unterwegs. In diesem Monat steht die Beerntung der Douglasien und der Tannen an. Beide Baumarten haben nur schwach fruktifiziert, Forstleute sprechen von einer Spreng- bis Halbmast. Besser sieht es mit der in etwa drei Monaten anstehenden Beerntung der Buche aus: Dort wird eine Halb- bis Vollmast erwartet.
Erfurt: Derzeit sind die Saatgutexperten der Landesforstanstalt viel im Wald unterwegs. In diesem Monat steht die Beerntung der Douglasien und der Tannen an. Beide Baumarten haben nur schwach fruktifiziert, Forstleute sprechen von einer Spreng- bis Halbmast. Besser sieht es mit der in etwa drei Monaten anstehenden Beerntung der Buche aus: Dort wird eine Halb- bis Vollmast erwartet.
Ebenso zeigen Bergahorn und Hainbuche ordentliche Fruchtansätze, spannend bleibt es bei der Eichenmast. Die Eicheln sind derzeit noch sehr klein, eine Ernteprognose sehr schwierig. Nach einer reichlichen Baumblüte konnten im vergangenen Forstsaatgut-Erntejahr 2022 hervorragende neun Tonnen Weiß-Tannensaatgut, sieben Tonnen Traubeneichensaatgut und fast viereinhalb Tonnen Douglasiensaatgut gewonnen werden. Der Erntevergleich zum Vorjahr zeigt: Jedes Jahr hat seinen spezifischen Witterungsverlauf und in Folge ganz unterschiedliche Auswirkungen auf das Blüh- und Fruktifikationsverhalten unserer Waldbäume. Der Witterungsverlauf bestimmt das Saatgut-Erntejahr „In Zeiten forcierter Wiederbewaldung und großflächigem Waldumbau ist die Versorgung mit hochwertigem forstlichem Saatgut ausgesprochen wichtig. Dank einer durchgehend betriebseigenen Saatguternte-Linie, beginnend bei Saatgutbeständen, Zapfenpflückern, über eine Klenge bis hin zur Forstbaumschule ist die Landesforstanstalt gut aufgestellt“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Dabei ist der Witterungsverlauf nicht nur zur Blüte im Frühjahr wichtig, sondern auch während der Entwicklung des Samenkorns im Sommer. Treten für die Waldbäume Stressfaktoren auf, wie etwa längere Trockenphasen oder mehrere Hitzetage, steigt die Bildung sog. Hohlkörner, die nur über eine sehr geringe Keimkraft verfügen. Durch Forstleute wird das Blühgeschehen der Waldbäume jedes Jahr aufmerksam beobachtet. Eicheln-Sammelaktionen durch Kinder und Jugendliche Neben eigenen Arbeitskräften setzt die ThüringenForst-AöR auf die Sammelleidenschaft von Kindern und Jugendlichen: 2018 und 2022 wurden „Eichelsaatgut-Sammelaktionen“ im Freistaat durchgeführt. Mit großem Erfolg: Insgesamt 18 Tonnen Eichen-Rohsaatgut wurden in den 24 Thüringer Forstämtern abgeliefert, die größtenteils in der Forstbaumschule Breitenworbis zur Aussaat kamen oder zwischengelagert wurden. So können schon die Jüngsten aktiv und vor allem sinnvoll etwas gegen den fortschreitenden Klimawandel machen. Foto: Dr. Horst Sproßmann