Jena. Die Geschäfte in der Industrie, im Handwerk und in der Bauwirtschaft laufen schlecht und bis in den Herbst ist kein neuer Schwung erkennbar. Zu dieser Einschätzung kommen die Expertinnen und Experten des Zentrums Digitale Transformation Thüringen (ZeTT) von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Grundlage ist die Befragung von 500 Unternehmensleitungen in Thüringen im Juli.
Jena. Die Geschäfte in der Industrie, im Handwerk und in der Bauwirtschaft laufen schlecht und bis in den Herbst ist kein neuer Schwung erkennbar. Zu dieser Einschätzung kommen die Expertinnen und Experten des Zentrums Digitale Transformation Thüringen (ZeTT) von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Grundlage ist die Befragung von 500 Unternehmensleitungen in Thüringen im Juli.
„Die Wirtschaft leidet unter gestiegenen Energiepreisen, anhaltender Inflation und Unsicherheiten aufgrund internationaler Konflikte“, sagt Dr. Thomas Engel von der Forschungsgruppe ZeTT-Radar. Das Team erstellt vierteljährlich ein Stimmungsbild der Thüringer Wirtschaft. Neben Thomas Engel gehören Nóra Fülöp, Manfred Füchtenkötter, Christian Schädlich und Oskar Butting zur Arbeitsgruppe. Saisonuntypisch – so der aktuelle Befund – zeigen sich die Quartalszahlen für die meisten Branchen bis September schwach. Das verarbeitende Gewerbe etwa fällt bei den Indexwerten deutlich in den Negativbereich; als Lichtblick erweist sich die Digitalwirtschaft, deren Geschäftsführungen für das 3. Quartal vergleichsweise optimistisch bleiben. Da die Digitalwirtschaft beschäftigungspolitisch jedoch kaum ins Gewicht fällt, bleibt der Gesamttrend negativ. Insgesamt, so Thomas Engel, kommen Stagnation und erwartete Rezession Deutschlands nun auch in Thüringen an. In allen Branchen sinken aktuell die betrieblichen Investitionen. Thomas Engel: „Dauerhaft zurückhaltende Investitionen wirken sich auf die Beschäftigung negativ aus, erste Signale erhalten wir bereits aus den Arbeitsagenturen.“ Tatsächlich lässt der ZeTT-Radar erkennen, dass vorrangig in der Industrie und der Bauwirtschaft weniger Aufträge einen Personalabbau befördern. Ausnahmen sind die Dienstleistungswirtschaft und stärker noch die Digitalwirtschaft, wo nach einem zweiten Quartal mit hoher Auslastung ein gutes drittes Quartal erwartet wird. Unterschiede finden sich auch bei den Digitalisierungstrends. Während die Bauwirtschaft Ausgaben für digitale Services und Produkte senkt, investieren Industrie, Dienstleister und Digitalwirtschaft weiter. (Foto/ Symbolbild: von Markus Spiske auf Unsplash)