Salve.tv zeigt den Dokumentarfilm über das Apoldaer Weltglockengeläut in 10 Episoden. Es geht weiter mit der 2. Episode: Wie alles begann.
Salve.tv zeigt den Dokumentarfilm über das Apoldaer Weltglockengeläut in 10 Episoden. Es geht weiter mit der 2. Episode: Wie alles begann.
Wie fing es damals in der Nachwendezeit an mit dem Apoldaer Weltglockengeläut? Als die strahlende Klassikerstadt Weimar im Jahr 1999 Kulturstadt Europas wurde, fragte man sich im benachbarten Apolda, was man denn hier zu bieten habe außer grauen Mauern und einer abgewickelten Textilindustrie? Da war die Transformation bereits in Gang gekommen, wenn auch nicht gleich für alle sichtbar. Ein Kunstverein mit dem mutigen Namen „Apolda Avantgarde e.V.“ wurde gegründet und bald war klar: Wenn Apolda ein Pfund hat, mit dem es wuchern kann, dann stehen die in alle Welt gelieferten Glocken made in Apolda an erster Stelle. Die Thüringer Kleinstadt blickt auf eine jahrhundertelange Tradition familiär miteinander verbundener Glockengießer zurück, sogar auf ein schon vor dem ersten Weltkrieg globalisiertes Geschäftsmodell. Die Firma „Franz Schilling Söhne“ entwickelte sich zur größten und bedeutendsten Glockengießerei in Deutschland. Seit das Unternehmen 1972 zwangsenteignet wurde und der nachfolgende „VEB Glockengießerei Apolda“ 1988 die Produktion eingestellt hatte, fiel das Thema Glocken in Apolda in eine Art Dornröschenschlaf. Nicht aber die Apoldaer Glocken selbst. Sie tun weiter ihren Dienst, weltweit, zuverlässig, klangrein. Glocken sind langlebige Kulturgüter und die hoch entwickelte Handwerkskunst der Gießer hat dafür gesorgt, dass der Ruf Apoldas als Global Player in Sachen Glocken erhalten geblieben war. Eine Tradition – schön und gut, aber wie wird daraus ein avantgardistisches Kulturereignis?