Die rechtsextreme Gruppe «Knockout 51» wollte einst einen Neonazi-Kiez in Eisenach schaffen. Dann wurden Führungsfiguren verurteilt. Nun gibt es weitere Durchsuchungen.
Eisenach. Bei Ermittlungen gegen die rechtsextreme Gruppe «Knockout 51» hat die Polizei in Eisenach mehrere Wohnungen durchsucht. Die Razzia richtete sich gegen drei Männer und eine Frau zwischen 18 und 28 Jahren, teilten das Landeskriminalamt Thüringen und die Staatsanwaltschaft Gera mit. Rund 100 Einsatzkräfte waren an den Durchsuchungen beteiligt. «Knockout 51» ist ein Zusammenschluss vorwiegend junger Rechtsextremisten. Sie hatten spätestens ab 2021 versucht, in Eisenach als Ordnungsmacht aufzutreten und dort einen «Nazi-Kiez» zu schaffen. Das Oberlandesgericht Jena stufte die Gruppe Anfang Juli 2024 als kriminelle Vereinigung ein und verurteilte Führungsfiguren zu Haftstrafen. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig, weil der Generalbundesanwalt Revision beim Bundesgerichtshof einlegte. Bei den neuen Durchsuchungen sei es vor allem darum gegangen, weiteres Beweismaterial für das Ermittlungsverfahren zu finden. Die Ermittler hätten digitale Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden sollen. Die Ermittlungen richten sich gegen Personen aus dem Unterstützerumfeld von «Knockout 51», es geht um den Vorwurf der Bildung krimineller Vereinigungen.
(dpa)
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