Sie will junge Leute aus dem Ausland fit für eine Berufsausbildung in Thüringen machen - die German Professional School. Nun beginnt eine neue Etappe.
Erfurt. Erstmals werden im Ausland angeworbene Jugendliche an einer Spezialschule in Thüringen fit für eine Berufsausbildung gemacht. 40 junge Leute aus Südamerika seien in Erfurt in das Programm der «German Professional School» (GPS) gestartet, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Sie würden sich in den kommenden vier Monaten intensiv auf eine Ausbildung im Freistaat vorbereiten. Dazu gehörten vertiefte Deutschkenntnisse, grundlegendes Wissen über Thüringen, das gesellschaftliche System und zentrale politische und kulturelle Werte in Deutschland. Das spezielle Thüringer Schulprojekt war im vergangenen Jahr begonnen worden - zunächst nur mit bereits im Freistaat lebenden Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Die 17 jungen Frauen und 23 jungen Männer aus Südamerika würden nun verschiedene Kurse, Betriebspraktika und Betriebsbesichtigungen absolvieren. Sie stammen aus Mexiko, Ecuador, Guatemala, Brasilien, El Salvador, Honduras sowie Bolivien. In ihren Heimatländern absolvierten sie einen Sprachkurs. Nach dem Abschluss der GPS könnten sie ab August in den Thüringer Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vermittelt werden. Viele Betriebe suchten trotz der konjunkturellen Probleme weiterhin Auszubildende und Fachkräfte, sagte Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU). Bis zum Jahr 2035 fehlten im Freistaat rund 170.000 Arbeitskräfte. «Die German Professional School kann einen Beitrag dazu leisten, diesen künftigen Bedarf zu decken.» Die Schule wurde im vergangenen Jahr an den vier Standorten Eisenach, Mühlhausen, Gotha und Jena gestartet. Das Programm befindet sich laut Ministerium derzeit noch in einer Pilotphase. Boos-John: «Wir halten die GPS grundsätzlich für einen guten Ansatz zur Fachkräftegewinnung, wollen aber zum Beispiel die Ausrichtung auf die Wirtschaft noch verstärken und die Abstimmung mit den bestehenden Gewinnungs- und Unterstützungsprojekten in diesem Bereich verbessern.»Boos-John will Konzept überarbeiten
(dpa/th)
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