Die Linke will erreichen, dass der 8. Mai als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus Feiertag in Thüringen wird. Die Meinungen darüber gehen in einer aufgeregten Landtagsdebatte auseinander.
Erfurt. Thüringens Innenminister Georg Maier kann sich den Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai als nationalen Feiertag in Deutschland vorstellen. «Ich werbe dafür, dass wir das bundesweit machen», sagte der SPD-Politiker im Landtag in Erfurt. Einen Thüringer Alleingang, wie ihn die Fraktion der Linken mit einer Änderung des Thüringer Feiertagsgesetzes anstrebt, lehnte der ab. Maier plädierte für eine bundesweite Initiative. Linke-Fraktionschef Christian Schaft sagte, Ziel seiner Fraktion sei es, den 8. Mai als Ende einer beispiellosen Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten mit Millionen von Toten dauerhaft zum gesetzlichen Feiertag in Thüringen zu machen. Seit 2015 sei der Tag, der die Verantwortung zur Friedenssicherung und zum Kampf gegen den Rechtsruck in sich trage, ein Gedenktag in Thüringen. Im Landtag kam es zu einer aufgeregten Debatte, in der die AfD die Linke unter anderem als SED bezeichnete und die Arbeit des Direktors der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner, massiv kritisierte. Maier wies die Gleichsetzung der Linken mit der SED in der DDR zurück und bezeichnete die Kritik an der Arbeit des Historikers Wagner, der sich seit Jahren gegen rechten Geschichtsrevisionismus einsetzt, als unerträglich.
(dpa/th)
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