Die Stiftung Friedenstein hat mit den Familien Perthes und Emminghaus eine Einigung über zahlreiche, vor allem kartographische Objekte erzielt. Damit gehen diese offiziell in den Sammlungsbesitz über.
Gotha. Die Friedenstein Stiftung hat mehr als 500 Zeugnisse zur Geschichte Gothas übereignet bekommen. Die ehemaligen Gothaer Familien Perthes und Emminghaus hätten für einen symbolischen Betrag sämtliche Rechte und Pflichten an diesen Objekten der Stiftung übertragen, wie diese mitteilte. Dazu gehörten demnach neben 24 Ölgemälden zahlreiche Atlanten, Karten, Schulbücher und Arbeitszeugnisse von Kupferstechern, Lithographen und Facharbeitern des 1785 in Gotha gegründeten Verlages Justus Perthes beziehungsweise des 1953 durch Enteignung der Verlegerfamilie Perthes entstandenen einstigen Volkseigenen Betriebes (VEB) Hermann Haack. Die Porträts sowie die Kartographie-historischen Objekte würden nun von der Friedenstein Stiftung restauratorisch und kuratorisch betreut, hieß es weiter. Sie stünden damit im Perthesforum in Gotha - dem zentralen Depotgebäude - zu Forschungszwecken und für künftige Ausstellungen zur Verfügung. Die Sammlung Perthes der Forschungsbibliothek Gotha vereint den Angaben nach die historischen Überlieferungen dreier Wissenschaftsverlage: des Verlages Justus Perthes Gotha (gegründet 1785), der Geographischen Verlagsanstalt Justus Perthes Darmstadt (gegründet 1953) und des VEB Hermann Haack Gotha (bis 1991). Als einziges auf dem europäischen Kontinent vollständig erhaltenes Kartenverlagsarchiv enthalte sie demnach einzigartiges Quellenmaterial zur Entwicklung der Kartographie und Geografie, zur Dokumentation der Weltentdeckung im 19. und 20. Jahrhundert. In der Geschlossenheit ihrer Bestände dokumentiere die Sammlung die letzte Phase des Entdeckungszeitalters, hieß es.Sammlung vereint Wissenschaftsverlage
(dpa/th)
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