Übelkeit, Bauch- oder Rückenschmerzen - das können bei Frauen Symptome für einen Herzinfarkt sein. Ein Aktionstag macht darauf aufmerksam, dass Frauen gesundheitlich anders ticken als Männer.
Erfurt. Im Gesundheitssystem müssen frauenspezifische Besonderheiten bei Erkrankungen, Prävention und Gesundheitsaufklärung nach Ansicht der SPD-Landtagsfraktion stärker berücksichtigt werden. Frauen seien im Gesundheitssystem strukturell benachteiligt, erklärte die SPD-Abgeordnete Cornelia Urban. «Bis heute wird in der medizinischen Praxis oft so behandelt, geforscht und ausgebildet, als gäbe es nur den männlichen Körper.» Dabei zeigten Frauen etwa bei Herzinfarkten andere Symptome als Männer. Auch Medikamente können anders wirken. Zu viele frauenspezifische Erkrankungen würden nicht diagnostiziert oder gar nicht erst erforscht. Dazu gehörten etwa Endometriose ? gutartige, oft schmerzhafte Gewebewucherungen außerhalb der Gebärmutter -, Migräne, Autoimmunerkrankungen oder Langzeitfolgen hormoneller Umstellungen. Urban, selbst niedergelassene Ärztin, forderte, geschlechtsspezifische Unterschiede systematisch in der medizinischen Ausbildung zu verankern, klinische Studien paritätisch zu besetzen und deren Ergebnisse differenziert auszuwerten. Urban äußerte sich anlässlich des Tages der Frauengesundheit am 28. Mai. An dem Aktionstag geht es um die besonderen gesundheitlichen und medizinischen Bedürfnisse von Frauen und Mädchen.
(dpa/th)
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