Die Agrarflächen in vielen Thüringer Regionen sind zu trocken - vor allem im Süden. Landwirte sorgen sich um ausreichend Futter für ihre Tiere.
Erfurt. Thüringens Landwirte hoffen auf Regen in den kommenden Tagen. Derzeit seien die Äcker und Weiden in vielen Landesteilen zu trocken, teilte der Bauernverband in Erfurt mit. Vor allem in Südthüringen sorgten sich die Bauern um ausreichend Viehfutter - Prognosen gingen schon jetzt von Ertragseinbußen von 50 bis 70 Prozent bei Futterpflanzen im südlichen Thüringen aus. Nach ausreichend Niederschlägen Anfang 2025 lägen die Regenmengen seit Februar je nach Region zwischen 30 und 120 Millimeter unter dem langjährigen Mittel. In Südthüringen betrage das Niederschlagsdefizit etwa 100 Millimeter. «Was den Landwirten aktuell zugutekommt, sind die vergleichsweise kühlen Temperaturen - sonst wäre die Lage deutlich dramatischer», erklärte der Vize-Geschäftsführer des Bauernverbandes, Michael König. Der anhaltende Wind wirke wie ein Föhn und trockne die oberen Bodenschichten aus. Besonders problematisch sei die Situation bei Futterkulturen. Auf Weideflächen reiche das Pflanzenwachstum nicht, um Tiere ausreichend und dauerhaft zu versorgen. Weidewechsel müssen früher stattfinden. Es drohten weniger Futterreserven für den Winter. Auch bei Ackerkulturen zeigen sich laut Verband erste Auswirkungen fehlender Niederschläge. So wachse Mais derzeit nur schleppend. Mit ausreichend Wasser und höheren Temperaturen könnten Defizite jedoch noch ausgeglichen werden. Das gelte auch für Raps, bei dem sich derzeit die Schoten ausbildeten, die für die Ölgewinnung genutzt werden. «Besonders im Süden Thüringens seien bereits Trockenschäden an Getreide und Raps zu erkennen. «Wenn der Regen ausbleibt, wird das Jahr 2025 für viele Betriebe eine enorme Herausforderung», erklärte König. In Thüringen wird jährlich mehr als die Hälfte der Ackerfläche mit Getreide bestellt. Nach einer Schätzung des Statistischen Landesamtes wurden im Herbst auf rund 373.900 Hektar im Freistaat verschiedene Getreidesorten ausgesät.Probleme nicht nur bei Futterkulturen
(dpa/th)
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