Etwa jeder vierte Thüringer ist 65 Jahre und älter. Zu viele Menschen erlebten immer noch Altersdiskriminierung, sagt die Linke und verlangt Veränderungen.
Erfurt. In Thüringen erleben nach Angaben der Landtagsfraktion der Linken immer noch Menschen Diskriminierung im Alter. «Anerkennung und Achtung gegenüber dem Alter fehlen vielerorts. Jede dritte Person über 65 hat laut einer Erhebung der Antidiskriminierungsstelle bereits Altersdiskriminierung erlebt», erklärte die Sozialpolitikerin der Linken, Katja Maurer, in Erfurt. Nach Daten des Statistischen Landesamtes sind mehr als ein Viertel der Thüringer 65 Jahre oder älter. Der 15. Juni ist der Internationale Tag gegen die Misshandlung und Diskriminierung von älteren Menschen. Maurer sieht bei der Altersdiskriminierung auch eine Verantwortung von Politik und Gesellschaft. «Der Wegfall der Erwerbsfähigkeit oder die Zunahme der Pflegebedürftigkeit, die mit dem voranschreitenden Alter einhergehen kann, wird älteren Menschen auf mal mehr, mal weniger subtile Art vorgeworfen», so die Abgeordnete. Das zeige sich in mangelnder Barrierefreiheit, niedrigen Renten oder einem aufwendigen Behördenmarathon für den Erhalt von Pflegeleistungen. Die Linke setze sich dafür ein, ein Verbot der Altersdiskriminierung im Grundgesetz zu verankern. In Thüringen leben mehr als 577.000 ältere Menschen, etwa 57 Prozent sind Frauen. Knapp ein Drittel der Älteren lebt nach den Daten des letzten Mikrozensus allein. Thüringen liegt mit diesem Wert nur knapp unter dem Bundesdurchschnitt. Zur Arbeit gehen danach gut 6 Prozent der Menschen ab 65 Jahren. Etwa 38 Prozent davon bestritten ihren überwiegenden Lebensunterhalt durch die Erwerbstätigkeit und nicht durch Rente oder Pension. Thüringen gehört nach Prognosen in den nächsten Jahren zu den Bundesländern mit dem stärksten Bevölkerungsschwund, weil weniger Kinder geboren werden als Menschen sterben.Linke: Verbot von Altersdiskriminierung ins Grundgesetz
(dpa/th)
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