Es brennt nach wie vor auf dem ehemaligen Schlachthofgelände in der Landeshauptstadt. Die Ursache des Großbrands ist noch immer ungewiss.
Erfurt. Trotz mehrstündiger Löscharbeiten ist der Großbrand auf dem ehemaligen Schlachthofgelände in Erfurt bislang nicht gelöscht. Nach Angaben der Feuerwehr wird der Einsatz voraussichtlich bis Donnerstag andauern. Das Feuer war am Dienstagnachmittag auf dem alten Schlachthof-Areal ausgebrochen und hatte für eine riesige Rauchwolke über der Landeshauptstadt gesorgt. Zwischenzeitlich seien bis zu 60 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen. «Wir haben den Brand unter Kontrolle, aber noch nicht gelöscht», sagte der Leiter der Erfurter Feuerwehr, Torsten Hinschel. Die verschachtelte Industriebrache mit Zwischendecken und Dämmung mache es schwierig, an die Glut- und Brandnester zu gelangen. Daher solle nun ein großer Abrissbagger eingesetzt werden, um an die entsprechenden Räume heranzukommen. Der Polizei liegen bisher keine Hinweise auf Verletzte vor. Die genaue Ursache des Feuers sei derzeit noch unklar. Auch zur Höhe des entstandenen Schadens könnte bislang keine Angaben gemacht werden, so die Polizei. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Betrieb des Schlachthofs wurde laut Stadt in den 1990er Jahren eingestellt. Seitdem stehen die Gebäude größtenteils leer, allerdings nutzen Wohnungslose das Gelände zum Übernachten. Die Caritas rief indes zu Sachspenden und zur Solidarität mit den Obdachlosen auf. «Für viele Menschen ohne festen Wohnsitz war der alte Schlachthof einer der letzten Rückzugsorte in der Domstadt. Die Ruine war nicht sicher, nicht offiziell geduldet ? aber sie war da», hieß es in einer Mitteilung. Jetzt stünden die Betroffenen buchstäblich vor dem Nichts. Benötigt würden dringend Schlafsäcke, Isomatten, Kleidung und Hygieneartikel. Der Verlust dieser Zuflucht treffe die Menschen hart, die ohnehin ganz unten seien, erklärte Philipp Nitsche, kommissarischer Caritasdirektor und Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für das Bistum Erfurt.Obdachlose verlieren Zufluchtsstätte
(dpa/th)
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