Wind und Hitze erschweren die Löscharbeiten am Waldbrand auf der Saalfelder Höhe. Warum die Einsatzkräfte trotzdem Hoffnung haben und was Ministerpräsident Voigt fordert.
Saalfeld. Beim Waldbrand auf der Saalfelder Höhe gibt es noch keine Entwarnung. Aufkommende Winde fachen die Glutnester immer wieder an, wie Kreisbrandinspektor Christian Patze sagte. Die Löschwasserversorgung sei ein Dauerthema. «In Gänze kann man sagen: Es gelingt uns. Aber es gibt auch Phasen, wo Probleme auftreten.» Aktuell seien etwa 600 Einsatzkräfte vor Ort. Es könne durch den aufkommenden Wind und höhere Temperaturen noch keine Entwarnung geben, sagte auch Landkreissprecher Peter Lahann. Die Löschhubschrauber kippten noch immer große Mengen Wasser in den Wald. Am Vormittag seien drei Helikopter aus Thüringen, Bayern und von der Bundespolizei im Einsatz gewesen. Ein weiteres Fluggerät aus Bayern wurde für den Nachmittag erwartet. Allein am gestrigen Nachmittag berichtete die Bundespolizei von etwa 63.000 Litern Wasser bei 35 Anflügen. Auch Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) machte sich ein Bild von der Lage. Er sei tief beeindruckt davon, was die Helfer leisten. «Das ist Übermenschliches.» Die Einsatzkräfte hätten die Situation im Griff. «Es wurde schnell, entschlossen und unbürokratisch gehandelt - so wie es sein muss, wenn jede Minute zählt.» Im Nachgang gelte es zu analysieren, was man aus einem solchen Großeinsatz lernen könne, sagte Voigt weiter. «Wir werden auch aus diesem Einsatz lernen.» Er sprach von einer Initiative für die Stationierung von Löschflugzeugen und -hubschraubern, die der Bund in Thüringen stationieren könnte. Aktuell gibt es in Thüringen Angaben von Innenminister Georg Maier (SPD) zwei Polizeihubschrauber, die für die Brandbekämpfung geeignet sind. Hoffnungen macht den Helfern der Blick auf die Wetterbvorhersage: «Unsere große Erwartung ist der Wetterwechsel ? Montag, Dienstag mit Regen ? um hier großflächig Wasser von oben in die Brandfläche einbringen zu können», sagte Patze. Der Waldbrand gilt als einer der größten in Thüringen seit mindestens rund 30 Jahren. Voigt sprach von einem «Ausnahmeereignis, das uns alle bewegt». Das Feuer war am Mittwoch nahe des Saalfelder Ortsteils Gösselsdorf aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen und hatte sich schließlich auf eine Fläche von mindestens 250 Hektar ausgebreitet. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen.Voigt dankt den Einsatzkräften vor Ort
Hoffnung auf Regen
(dpa/th)
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