Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um die Nutzung des Vorzeige-Erlebnisbads der DDR soll es nun vorangehen auf dem brachliegenden Areal.
Berlin. Das Areal des früheren Sport- und Erholungszentrums (SEZ) in Berlin, einst Vorzeige-Erlebnisbad der DDR, liegt seit Langem brach. Nach Jahrzehnten des Stillstands soll es aber nun vorangehen: Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die frühestens Ende des Jahres vorliegen soll. Ziel ist ein gemischtes Quartier mit Schwerpunkt auf Mietwohnungen. Das brachliegende Grundstück in Berlin-Friedrichshain umfasst rund 30.000 Quadratmeter. Geplant sind dort mehr als 550 neue Wohnungen, davon 50?Prozent sozial gefördert. Zudem entsteht laut der Wohnungsbaugesellschaft «eine großzügige Gewerbefläche, die eine nachhaltige Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit ermöglicht». Nach einem langen Rechtsstreit war das SEZ im vergangenen Jahr zwangsgeräumt worden. Bausenator Christian Gaebler (SPD) hatte damals gesagt, er sehe keine Chance für einen Erhalt als Spaßbad. Es sei nicht möglich, mit den defizitären Bäderbetrieben noch ein defizitäres Spaßbad zu betreiben, das noch einmal zig Millionen Euro Investitionen koste. Das Grundstück und das geschlossene Bad waren 2003 vom Land Berlin an einen Investor verkauft worden - für einen symbolischen Euro. Der Käufer wurde verpflichtet, wieder einen Badebetrieb zu schaffen, was aber nicht geschah. In einem jahrelangen Rechtsstreit setzte sich das Land durch, der frühere Eigentümer gab das Areal aber nicht zurück. Das SEZ war 1981 eröffnet worden und galt als ein Prestigeprojekt der DDR. Ein Wellenbad, Saunen, eine Eisbahn, eine Bowlingbahn und Sporthallen zogen Millionen Besucher an. Es gab Sportveranstaltungen, Theateraufführungen, Konzerte und Partys. Nach dem Ende der DDR wurde der hochsubventionierte Betrieb dem Land Berlin zu teuer und nach und nach eingestellt.SEZ war Prestigeprojekt der DDR
(dpa)
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