Die drei Thüringer Promis hatten sich einem Aufruf zum Stopp von Waffenlieferungen an Israel angeschlossen. Das wird ihnen vorgeworfen.
Erfurt. Die Unterstützung Thüringer Promis für einen Aufruf zum Stopp deutscher Waffenlieferungen an Israel stößt auf Kritik bei jüdischen Akteuren im Freistaat. Der Aufruf sei einseitig, verkürzt und stelle Israel als Aggressor dar, hieß es in einem offenen Brief an die Schauspielerin Sandra Hüller sowie die Musiker Clueso und Yvonne Catterfeld. Das habe Konsequenzen für Jüdinnen und Juden und das Miteinander in Thüringen. Unterzeichnet wurde der Brief vom Leiter der Jüdisch-Israelischen Kulturtage, Johannes Gräßer, dem Beauftragten der Landesregierung für Jüdisches Leben, Michael Panse, sowie der Vorsitzenden des Fördervereins für Jüdisch-Israelische Kultur in Thüringen, Dorothea Marx. Sie luden die Promis zu einem persönlichen Gespräch mit der jüdischen Landesgemeinde und Israelis ein, die hier leben. «Nicht konfrontativ. Sondern auf Augenhöhe. Und mit dem Ziel, Verantwortung gemeinsam zu tragen.» Clueso, Hüller und Catterfeld unterschrieben den Aufruf laut Kampagnengruppe Avaaz gemeinsam mit über 350 anderen Prominenten. Darin wird Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einem Stopp der Waffenlieferungen sowie zu weiteren Sanktionen gedrängt. «Auch wir verurteilen die grauenvollen Verbrechen der Hamas aufs Schärfste. Aber kein Verbrechen legitimiert es, Millionen von unschuldigen Menschen auf brutalste Weise kollektiv zu bestrafen», hieß es darin.Einladung zu persönlichem Gespräch
(dpa/th)
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten