Finderglück in Nordthüringen: Ein Tausende Jahre alter Dolch ist ein Glücksfall für die Archäologie. Er soll nun konserviert und näher untersucht werden.
Ellrich. Ein rund 3.500 Jahre alter Griffplattendolch ist bei Gudersleben (Landkreis Nordhausen) gefunden worden. «Ein Mann hatte beim Spaziergang mit seiner Familie das Stück zufällig entdeckt», sagte Archäologe Daniel Scherf, Gebietsreferent für Nordthüringen beim Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie. «Es wurde erkannt, dass es etwas Altes ist und dass man es aufheben sollte.» Das Ganze sei an den Ortsbürgermeister und an die untere Denkmalschutzbehörde und dann das Amt gemeldet worden. «Ein derartiges Objekt in diesem Erhaltungszustand ist nicht alltäglich und schon etwas Besonderes», sagte Scherf. «Ich bin glücklich, dass alles ordentlich gemeldet wurde.» Der Dolch werde in den Restaurierungswerkstätten in Weimar gereinigt, konserviert und auch naturwissenschaftlich und archäologisch untersucht. Nach Abschluss der Arbeiten soll er im örtlichen Heimatmuseum in Ellrich ausgestellt werden. «Möglicherweise wurde das Stück durch den starken Regen der letzten Tage an der Oberfläche frei gespült», vermutete der Archäologe. «Das ist hier Karstgebiet mit sehr viel Bodendynamik.» Der Dolch sei ohne Hilfsmittel, also ohne Detektor gefunden worden. Das Suchen mit einer Sonde ohne Genehmigung sei verboten und wäre zur Anzeige gekommen.
(dpa/th)
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