Ehrenamt allein reicht nicht: Warum der Thüringer Museumsverband auf Fachpersonal pocht und finanzielle Sicherheit für die Zukunft der Museen fordert.
Dornburg. Der Thüringer Museumsverband sieht die Personalsituation vieler Häuser im Freistaat mit Sorge. Aufgrund kommunaler Sparmaßnahmen stünden einige Museen vor personellen Umstrukturierungen oder gar Schließungen, erklärte Verbandspräsident Roland Krischke am Rande einer Mitgliederversammlung in Dornburg. Kritisch werde zum Teil auch der Einsatz von Ehrenämtlern gesehen. «Die Museumsarbeit kann nicht nur mit Ehrenamtlichen geleistet werden», sagte Krischke. Es brauche Fachpersonal, das die Sammlungen adäquat betreuen könne. Zudem seien abseits der Leuchtturmprojekte mittelfristig finanzielle Anreize für Investitionen nötig. «Wir sehen viele Häuser angesichts der angespannten finanziellen Lage der Kommunen in Gefahr.» Über die Jahre habe sich ein Investitionsstau gebildet, etwa bei der energetischen Sanierung und der Instandhaltung der Gebäude. «Bei der nachhaltigen Entwicklung der Häuser stehen wir ganz am Anfang», sagte Krischke. Er verwies auf das Sammlungszentrum Henneberger Land in Kloster Veßra, bei dem mehrere Kultureinrichtungen ein neues Depot nutzen, und die Gründung des Museumsnetzwerks Süd. In diese Richtung müsse weiter gedacht werden und es müssten entsprechende Konzepte und Kooperationen entwickelt werden. Kulturstaatssekretär Steffen Teichert betonte, gerade in finanziell schwierigen Zeiten seien die Thüringer Museen unverzichtbare Orte von gesellschaftlichem Zusammenhalt, Bildung und Identität. Sie brauchten daher eine klare Perspektive. Der Verband vertritt die Interessen von 236 Museen in Thüringen. Rund 80 Prozent der Häuser sind in Trägerschaft der Kommunen.Stillstand hat seinen Preis
(dpa/th)
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