Besser kann Dynamo unter Flutlicht nicht ins Topspiel starten. Doch die Führung ist gleich wieder weg. Noch vor der Pause dreht der KSC die Partie. Dynamo kämpft und wird spät mit dem 3:3 belohnt.
Dresden. Der Kontrast bei Dynamo Dresden im Spiel mit und ohne Ball bleibt für Trainer Thomas Stamm ein Ärgernis. «Mit dem Ball haben wir Lösungen, ich beschäftige mich mit dem Spiel gegen den Ball. Wir haben extrem viel in dieser Woche den Fokus auf die Defensive gelegt, am Ende des Tages ist es meine Aufgabe, dass wir es hinkriegen», übte Stamm nach dem glücklichen 3:3 (1:2) gegen den Karlsruher SC Kritik, in die er sich einschloss. Auch im vierten Anlauf gelang Dynamo kein Heimsieg nach dem Wiederaufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Noch schlimmer: Mit 16 Gegentoren sind die Sachsen zusammen mit Eintracht Braunschweig die Schießbude der Liga. Ein grundsätzliches Problem bei Standards sehe er zwar nicht, beteuerte Stamm, doch er erkenne die Ursache: «Wir wollen zu früh in den Druck gehen, also Balldruck hinkriegen, anstatt die Mitte zu schließen. Da müssen wir geduldiger werden, defensiv eine bessere Struktur finden». Lukas Boeder betonte, dass man daran arbeiten müsse, «nach Führungen einfach stabiler zu stehen und generell weniger Gegentore zu bekommen. Da sind wir dran». Gegen den KSC vergab Dynamo die frühe Führung durch Nils Fröling (8. Minute) fast umgehend. Marcel Beifus (11.) glich für die Gäste mit dem ersten Auswärtstreffer in dieser Saison aus. Lilian Egloff (37.) legte noch vor der Pause nach. Zwar konnte Christoph Daferner (52.) ausgleichen, doch Fabian Schleusener (61.) brachte die Badener wieder in Führung, ehe Dynamo durch Jakob Lemmer(90.+2) noch spät einen Punkt bejubelte. «Heute müssen wir froh sein, dass wir noch den Ausgleich machen. Sonst stehen wir wieder leer da», sagte Daferner und betonte: «Die zweite Halbzeit war besser von uns. Wir können in jedem Spiel mithalten, es sind halt die Kleinigkeiten.» Ohne den gesperrten Vinko Sapina starteten die Hausherren furios in das Topspiel. Fröling wurde in Strafraumnähe nicht angegriffen und zog einfach mal ab, der Ball setzte vor dem Tor noch einmal auf und so stand es 1:0 für Dresden. Aber auch der KSC nutzte die erste Chance: Verteidiger Beifus köpfte nach einer Ecke aus gut elf Metern direkt in den Winkel. Damit nicht genug. Nach einem Abwehrpatzer schaffte Egloff mit einem abgefälschten Schuss zur Freude der 3.000 mitgereisten Gästefans die Führung. Nach dem Wechsel rückte zunächst Daferner in den Fokus. Erst kratzte er einen Ball von Christop Kobald nach einem Standard von der Linie, dann erzielte er nach einem Konter aus Nahdistanz nach einem Pass von Jonas Oehmichen das 2:2. Danach verpasste er sogar den Führungstreffer. Da war der KSC abgezockter. Schleusener bugsierte den Ball technisch versiert mit dem Außenrist ins Netz. Doch Dynamo gab nie auf und belohnte sich in der Nachspielzeit durch den eingewechselten Lemmer.«Es sind die Kleinigkeiten»
Erster Auswärtstreffer für den KSC
(dpa)
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