Das heutige Thüringen und Sachsen-Anhalt gehörten 1524/25 zu den Zentren der deutschen Bauernaufstände. Die Thüringer Landesausstellung thematisiert dieses Geschichtskapitel. Sie endet am Sonntag.
Mühlhausen. Die Thüringer Landesausstellung zum 500. Jubiläum des deutschen Bauernkriegs in Mühlhausen geht in ihr Finale. Nach fast sechs Monaten Dauer kann sie am Wochenende in den Mühlhäuser Museen letztmals besichtigt werden. Schon vor dem Abschlusswochenende zeigt sich Museumsdirektorin Susanne Kimmig-Völkner zufrieden mit dem Zuspruch. Bislang hätten mehr als 60.000 Menschen die drei Ausstellungsorte in der Stadt besucht, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Im Endeffekt könnten es mehr als 65.000 werden. «Mit dem Verlauf sind wir schon jetzt sehr glücklich.» Es sei zu spüren gewesen, dass das Thema Bauernkrieg vor allem in der Region Thüringen und Sachsen-Anhalt historisch bedingt sehr präsent sei, so die Kunsthistorikerin. Die Region Mansfelder Land, Bad Frankenhausen und Mühlhausen gehörte 1524/25 zu den Zentren der Erhebungen, in denen die Bauern unter dem Einfluss der Reformation gegen Leibeigenschaft, hohe Pachtabgaben und für mehr religiöse Freiheit rebellierten. Sie wurden angeführt vom radikalen Prediger Thomas Müntzer, der nach der Niederlage des Bauernheers in der Schlacht von Bad Frankenhausen im Mai 1525 vor den Toren Mühlhausens hingerichtet wurde. Ein vermeintlich von Müntzer geführtes Schwert gehört zu den am meisten bestaunten Stücken in der Ausstellung, ebenso eine Replik der eisernen Hand des Ritters Götz von Berlichingen, der im Raum Würzburg und Schwaben für die Bauern kämpfte und zum Gegenstand eines Dramas von Goethe wurde. In der Ausstellung sind rund 400 Exponate von 80 Leihgebern zu sehen. Profitiert habe die Ausstellung auch durch das Zusammenwirken mehrerer Akteure, etwa der Stadt Mühlhausen, der Tourismusbranche und der evangelischen Kirche, schätzt die Museumschefin ein. Dies habe auch überregionales Interesse für die Schau geweckt. Zu den die Ausstellung begleitenden Höhepunkten gehört auch das «Freiheitsleuchten» am Freitag und Samstag in der mittelalterlichen Altstadt. Fünf Kirchen und eine Straße werden jeweils von 19 bis 23 Uhr mit Lichtkunstwerken und Video-Installationen illuminiert. Ein zweiter Teil der Landesausstellung im Panorama Museum Bad Frankenhausen, in dem Gemälde der historischen Vorbilder für das monumentale Bauernkriegsrundbild von Wolfgang Tübke gezeigt wurden, war Mitte August zu Ende gegangen.Thema in der Region sehr präsent
Lichtkunst stimmt auf Abschlusswochenende ein
(dpa)
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