Sechs junge Männer wurden nach einem Angriff auf eine Geflüchteten-Unterkunft in Ilmenau festgenommen. Die Ermittler vermuten ein fremdenfeindliches Motiv.
Erfurt/Ilmenau. Nach einem Angriff auf eine Unterkunft für Geflüchtete in Ilmenau sind am Donnerstag sechs Beschuldigte im Alter von 18 bis 21 Jahren verhaftet worden. Ihnen wird unter anderem versuchter gemeinschaftlicher Mord, versuchte besonders schwere Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Drei der Beschuldigten sitzen in Untersuchungshaft. Die drei übrigen Beschuldigten wurden unter Auflagen entlassen, teilte die Staatsanwaltschaft Erfurt mit. Zudem hat es am Donnerstag Durchsuchungen an mehreren Orten im Ilm-Kreis und im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gegeben. Die Ermittler gehen von einem fremdenfeindlichen Tatmotiv aus, heißt es weiter. Eine erste Verhaftung hatte es bereits in den Tagen nach der Tat gegeben. Ein 21-jähriger Deutscher war nach Polizeiangaben einem Haftrichter vorgeführt und danach unter Auflagen wieder freigelassen worden. Den Männern wird vorgeworfen, Ende September in der Nacht im Ilmenauer Ortsteil Gehren eine Fensterscheibe der Unterkunft mit einem oder mehreren Steinen eingeschlagen zu haben. Danach sollen sie Feuerwerkskörper in das Zimmer geworfen haben, wo diese explodierten. In dem Zimmer lebte eine dreiköpfige Familie. Eine 46 Jahre alte Bewohnerin geriet in Panik und verletzte sich leicht beim Verlassen des Zimmers, wie es hieß.
(dpa/th)
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