Kurze Hausbesuche werden unattraktiv, Kurse könnten gekürzt werden: Für freiberufliche Hebammen gelten ab dem 1. November neue Abrechnungsregeln. Ein Modell ist besonders betroffen.
Erfurt.  Thüringer Hebammen warnen angesichts einer neuen Gebührenordnung vor Einschnitten in der Versorgung. «Es kann davon ausgegangen werden, dass viele Hebammen gänzlich aus dem Beruf ausscheiden», sagte die Vorsitzende des Hebammenlandesverbands Thüringen, Diana Schmidt. Die Versorgung für die Familien sei generell gefährdet und das Angebot der Hebammen werde sich deutlich schmälern.  Hintergrund ist eine neue Gebührenordnung für freiberufliche Hebammen, die am 1. November in Kraft tritt. Zwar steigen die Stundensätze für freiberufliche Hebammen deutlich an, statt Pauschalen müssen die Hebammen aber künftig in Zeiteinheiten von fünf Minuten abrechnen.  Das bedeuten die neuen Regeln laut Schmidt für einzelne Leistungen von freiberuflichen Hebammen:  Generell sei die Versorgung mit Hebammen in Thüringen noch gut, sagte Schmidt weiter. Das hänge auch mit der sinkenden Geburtenrate zusammen. Bundesweit habe aber eine Umfrage ergeben, dass 44 Prozent der Hebammen mit dem Gedanken spielten, den Job zu verlassen. «Wenn immer weniger Hebammen zur Verfügung stehen, haben wir ein Problem in der Versorgung.» Schon heute werde es etwa in Nord- oder Ostthüringen schwieriger, weil dort auch Geburtskliniken geschlossen hätten.  Zählungen, wie viele Hebammen in Thüringen freiberuflich arbeiten, gebe es nicht, sagte Schmidt weiter. Es gebe auch noch angestellte Hebammen. Hier habe die Attraktivität nicht gelitten, auch weil es im April eine Tariferhöhung gegeben habe. Angesichts der Schließungen von Geburtskliniken und des Geburtenrückgangs gebe es hier aber perspektivisch auch weniger Stellen.Was die neue Gebührenordnung konkret bedeutet
Versorgung aktuell noch gut - aus diesem Grund 
(dpa/th)
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