1989 verwandelt sich die innerdeutsche Sperrgrenze zwischen Philippsthal und Vacha in einen Treffpunkt der Bürger. Wie bewertet heute Hessens Innenminister die dramatischen Ereignisse?
Philippsthal/Vacha. Am Jahrestag des Mauerfalls hat Hessens Innenminister auch die Öffnung der innerdeutschen Grenze zwischen dem thüringischen Vacha und dem osthessischen Philippsthal gewürdigt. Das Ministerium des CDU-Politikers Roman Poseck erklärte: «Nur drei Tage nach dem Fall der Berliner Mauer wurde auch hier vor 36 Jahren Geschichte geschrieben: Aus einem Sperrriegel wurde ein Übergang, aus einem Kontrollpunkt ein Treffpunkt.» Die Revolution 1989 und die folgende Wiedervereinigung waren laut Poseck ein Glücksfall der deutschen Geschichte, «der zeigt, dass sich der Einsatz für unsere demokratischen Werte lohnt». Nach fast 30-jähriger Trennung von West und Ost durch Beton und Stacheldraht seien die Bürger der ehemaligen DDR 1989 für ihren Mut und Einsatz für Freiheit und Demokratie belohnt worden. Noch heute erinnern sich Minister Poseck zufolge bei Philippsthal und Vacha viele «an das Drängen auf beiden Seiten, an die Umarmungen, an die Tränen und an das Staunen darüber, wie schnell das Unmögliche möglich wurde». Der hessische Innenminister verwies auf die Werrabrücke zwischen beiden Kommunen: «Nach 1945 wurde sie zur unpassierbaren Nahtstelle zweier Systeme, ehe sie am 12. November 1989 wieder zur Lebensader wurde. Seit 1990 trägt die Werrabrücke den Namen "Brücke der Einheit".» Die Grenzöffnung hier war nach Posecks Worten ein Handeln der Bürger: «Innerhalb weniger Stunden wurden Barrieren abgebaut, Rathäuser und Banken öffneten am Sonntag, Geschäfte nahmen die Arbeit wieder auf. Auch das Grenzmuseum Philippsthal, getragen vom Engagement der Menschen vor Ort, bewahrt diesen Geist bis heute», erläuterte der hessische Minister.Minister: Umarmungen, Tränen und Staunen vor 36 Jahren
(dpa)
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