Trotz mehr Jobs in Teilzeit und sozialen Berufen: Männer in Thüringen sind häufiger arbeitslos als Frauen. Warum fehlende Abschlüsse dabei eine große Rolle spielen.
Halle/Erfurt. In Thüringen arbeiten immer mehr Männer in Teilzeit. Waren es vor zehn Jahren noch 31.000 männliche Teilzeitbeschäftigte, so sind es heute bereits 44.000, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit im Vorfeld des Weltmännertags am 19. November mitteilte. Demnach profitierten Männer im Freistaat vom Beschäftigungsanstieg, doch blieben fehlende Abschlüsse ein Problem. In Thüringen sind den Angaben nach derzeit rund 791.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mehr als die Hälfte davon ? mehr als 53 Prozent ? seien Männer. Besonders die Zahl der männlichen Beschäftigten sei in den vergangenen zehn Jahren gestiegen - der Anteil der Frauen sei hingegen annähernd konstant geblieben. Männer sind den Angaben nach dabei nicht nur in klassischen Industrie- und Handwerksberufen tätig. Auch in sozialen Berufen, auf dem Dienstleistungs-, Gesundheits-, Erziehungs- und Bildungssektor sei ihr Anteil gestiegen ? von 19.000 im Jahr 2014 auf inzwischen 27.000. Von allen männlichen Beschäftigten arbeiteten rund 99.000 als Spezialisten oder Experten. Gleichzeitig seien 68.000 Männer im Helferbereich tätig ? das seien 17 Prozent aller männlichen Beschäftigten. Trotz steigender Beschäftigung seien Männer auch häufiger arbeitslos als Frauen. Im Jahresdurchschnitt 2024 lag ihre Arbeitslosenquote den Angaben nach bei 6,6 Prozent, bei Frauen dagegen bei 5,9 Prozent. Besonders kritisch: Vier von zehn arbeitslosen Männern hätten keinen Berufsabschluss und seien dadurch oft länger ohne Arbeit.Männer auch in sozialen Berufen stärker vertreten
Arbeitslosigkeit trifft Männer stärker
(dpa/th)
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten