Eine Thüringer Delegation unter der Führung des Ministerpräsidenten war mehrere Tage in Israel zu Gast. Nun sollen Schüler und Lehrer aus dem Freistaat häufiger als bislang in das Land reisen.
Erfurt. Die Thüringer Landesregierung will mehr Schülerinnen und Schüler für einen Austausch mit Israel begeistern. Dafür werden in den nächsten Monaten Schulen gesucht, die sich an Austauschprogrammen mit dem jüdischen Staat beteiligen wollen. «Wir würden gerne in Thüringen das deutsch-israelische Jugendwerk etablieren», sagte Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt in Erfurt. Der CDU-Politiker kehrte erst kürzlich von einer Israel-Reise zurück. Dafür soll es zeitnah einen konkreten Austausch geben, auch wenn es ein solches Jugendwerk bisher noch nicht gebe. «Ich glaube, dass die israelischen Partner natürlich erst mal lieber praktisch einsteigen wollen, statt lange Strukturdebatten zu führen.» Dieser Eindruck sei ihm während der Reise immer wieder vermittelt worden. Die Staatskanzlei und das Bildungsministerium würden Thüringer Schüler und auch Lehrer in den nächsten Monaten deshalb gemeinsam einladen, in Austauschprogramme mit Israel zu gehen. Wenn sich zunächst eine niedrige zweistellige Zahl von Thüringer Schulen für solche Programme finden würde, sei damit ein wichtiger Schritt getan, sagte Voigt. «Menschen müssen sich begegnen und ich glaube, wir haben wahnsinnig viel voneinander zu lernen.» Voigt war vom 9. bis 13. November gemeinsam mit einer 40-köpfigen Delegation aus vor allem Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern in Israel. Nach Angaben der Staatskanzlei ging es darum, Beziehungen zwischen dem Freistaat und Israel zu vertiefen und neue Zusammenarbeiten anzubahnen. Nach Angaben Voigts arbeitet Thüringen nun auch an einer Kooperation mit der internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Der Freistaat solle neben Bayern und Nordrhein-Westfalen das dritte Bundesland werden, das eine solche enge Partnerschaft unterhalte. Pläne, ein deutsch-israelisches Jugendwerk einzurichten, gibt es schon seit Jahren. Im September 2022 war durch die Bundesregierung eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet worden. Als mögliche Standorte für ein solches Jugendwerk waren zuletzt München, Wittenberg und Weimar diskutiert worden.Kooperation mit Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem?
(dpa/th)
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