Mit dieser Dokumentation stellen wir ein Thema vor, das historisch und politisch aufgeladen und zugleich hochaktuell ist. »Der lange Marsch – eine neue Reise« nimmt den US-Journalisten Edgar Snow und sein Buch Red Star Over China zum Ausgangspunkt, jenes Werk, das den Mythos Mao im Westen frühzeitig mitgeprägt hat.
Mit dieser Dokumentation stellen wir ein Thema vor, das historisch und politisch aufgeladen und zugleich hochaktuell ist. »Der lange Marsch – eine neue Reise« nimmt den US-Journalisten Edgar Snow und sein Buch Red Star Over China zum Ausgangspunkt, jenes Werk, das den Mythos Mao im Westen frühzeitig mitgeprägt hat.
Die Dokumentation rekonstruiert den »Langen Marsch« der Kommunistischen Partei Chinas in den 1930er-Jahren. Für Millionen Chinesen gilt er bis heute als Gründungsmythos eines neuen Staates. Der Film folgt dabei teilweise der Perspektive Edgar Snows, der als einer der ersten westlichen Reporter Zugang zu Mao Zedong und dessen Truppen hatte. Sein Buch verbreitete ein Bild der Revolution, das im Westen lange dominierte: entschlossen, idealistisch, beinahe romantisiert.
Die Doku greift dieses historische Narrativ auf und lässt es noch einmal entstehen. Es ist offensichtlich, dass der Film keine umfassende Darstellung bieten kann. Wie viele chinesische Geschichtsproduktionen orientiert er sich stark an der offiziellen Lesart: Der Lange Marsch wird zur Legende, zum identitätsstiftenden Akt, während widersprüchliche historische Einschätzungen oder spätere politische Verbrechen kaum eine Rolle spielen. Gerade deshalb halten wir es für wichtig, dieses Werk nicht einfach unkommentiert stehen zu lassen. Der Film zeigt, wie politische Mythen entstehen, wie Geschichte geformt wird und welche Wirkung ein einziger Reporter, wie Edgar Snow, auf das Bild eines Landes haben kann. Diese Dokumentation ist daher auch ein Lehrstück über Wahrnehmung und die Macht von Erzählungen.